Wie stehen Sie zum Thema Feminismus?
Ich finde es sehr wichtig, dass es die Bewegung gibt, eigentlich mit dem Ziel der Gleichberechtigung von Mann und Frau und ich denke, da sind wir zwar schon einen guten Weg gegangen, aber es gibt noch einiges, was man erreichen muss, z.B. Gleichberechtigung in der Arbeit. Aber auch im sozialen Bereich muss noch viel gemacht werden und deswegen finde ich das gut und wichtig.
Wie stehen Sie zum Thema gendern?
Zum Thema gendern in der Sprache finde ich das auch wichtig, weil Sprache auch immer ein Teil von Handlung ist und das auch immer eine Handlung vermittelt und es gerade für junge Mädchen eine Rolle bei der Berufsorientierung spielt. Wenn ich jetzt zum Beispiel immer nur vom Bundeskanzler spreche, dann kommt das nicht in Frage, dass man das selber werden kann. Wenn es dann aber auch die Bundeskanzlerin gibt, oder die Ingenieurin, dann können Mädchen sich viel eher damit identifizieren und das dann auch eventuell anstreben. Andererseits denke ich, dass das durchaus eine Herausforderung ist, alle Texte zu gendern und das zu nutzen, also von daher finde ich das auch schwierig, vor allem dann auch dem dritten Geschlecht oder den Diversen gerecht zu werden. Das haben wir ja dann versucht mit dem Gender Gap oder der Gendersternchen zu machen.
Ab wann finden Sie gendern übertrieben oder gibt es einen Punkt, ab dem Sie sagen, das ist jetzt übertrieben zu gendern?
Ich würde sagen, dass es da eigentlich keinen Punkt gibt. Für mich ist es übertrieben, wenn zu stark Kritik an Leuten geübt wird, die nicht gendern oder wenig gendern, aber das nicht mit einem diskriminierenden Hintergrund machen, sondern nur, weil sie es nicht besser wissen, oder einfach nicht gewohnt sind. Diese Kritik finde ich übertrieben. Ich finde, wer das machen möchte, kann das machen, aber ich finde, Personen, die nicht alles gendern, sollte man da auch respektieren.
Wann sind Sie das erste Mal mit dem Thema in Kontakt getreten?
Ich bin das erste Mal mit dem Thema im Studium in Kontakt gekommen.
Thematisieren Sie das Thema Feminismus im Alltag, mit Freunden oder mit der Familie?
Ja, eigentlich schon immer wieder. Meine Freundin ist Ingenieurin und in ihrem Berufsfeld ist sie meistens nur mit Männern in ihrem Betrieb und eigentlich immer die einzige Frau. Deswegen thematisieren wir das eigentlich ganz oft. Auch so die Frage von Frauen in Führungspositionen und
diesen Alltagssexismus, den es leider zu oft gibt.
Wurden sie aufgrund Ihres Geschlechts schonmal unfair behandelt?
Ne.
Würden Sie sich selbst als Feminist bezeichnen?
Ne. Also ich denke, als Feminist kann man sich als Mann gar nicht beschreiben, weil
man dann ja selber diese Sichtweise gar nicht direkt einnimmt. Ich würde aber
schon sagen, dass ich für Gleichberechtigung einstehe und versuche, dass auch
möglichst umzusetzen und auch weiterzugeben.
Finden Sie, dass die heutige Feminismusbewegung ihr Ziel verfehlt hat?
In manchen Bereichen denke ich, haben sie viel erreicht, wo wir auch schon Fortschritte gesehen haben. In anderen Bereichen denke ich, ist es zu radikal geworden, also gerade im Bereich von gendern in der
Sprache. Da hat man auf einen Teil den Fokus gelegt, wo sich vielleicht dann gar nicht so viel verändert. Denn letztlich ist das Ziel ja, dass man diese Verhältnisse ändert und im Alltag mehr Gleichberechtigung geschaffen werden sollte, und ich denke, da sollte der Fokus mehr drauf liegen. Wie schafft man es, Familie und Beruf besser zu vereinbaren, wie kann man es schaffen, diese Carearbeit, die Frauen immer machen, mehr wertzuschätzen und da habe ich das Gefühl, hat sich die Bewegung etwas verrannt in der Sprache und hat die tatsächlichen Probleme so ein bisschen ausgeklammert.
Was würden Sie in der Feminismusbewegung verändern, wenn Sie etwas gezielt verändern könnten? Ich würde versuchen, breite Bevölkerungssichten dafür zu gewinnen. Dass die Situationen in allen Bereichen, am besten auch in allen Parteien, verbessert werden, dass man tatsächlich auch die Lebensverhältnisse verändert und nicht versuchen, zu radikal zu werden, weil das häufig eher zur Abblockhaltung führt.
Woran glauben Sie liegt es, dass das Wort “Feminismus” so negativ konnotiert ist?
Ich weiß gar nicht, ob es negativ konnotiert ist. Also ich habe es jetzt nicht negativ abgespeichert. Dass es bei machen Männern kritisch gesehen wird, würde ich schon sagen, weil diese Männer Vormachtstellung da natürlich in Frage gestellt wird und viele Männer sich da auch selber kritisiert fühlen, aber auch zurecht, weil das auch einfach überwunden werden muss.
Haben Sie noch etwas, was sei den Leuten gerne mitgeben würden?
Ja, also ich finde es wichtig, dass wir uns nicht immer nur auf das biologische Geschlecht fokussieren und zwischen Mann und Frau unterscheiden, sondern einfach das Gender, das soziale Geschlecht in den
Vordergrund stellen und dann auch sehen, dass das nur gesellschaftlich bedingt ist, dass Frauen bei uns benachteiligt werden. Dadurch, dass das gesellschaftlich so ist, kann man da auch die Gesellschaft ändern, denn wir sind die Gesellschaft, wir können dafür sorgen, dass das in Zukunft besser wird. Haben Sie noch etwas, was sei den Leuten gerne mitgeben würden?
Ja, also ich finde es wichtig, dass wir uns nicht immer nur auf das biologische Geschlecht fokussieren und zwischen Mann und Frau unterscheiden, sondern einfach das Gender, das soziale Geschlecht in den
Vordergrund stellen und dann auch sehen, dass das nur gesellschaftlich bedingt ist, dass Frauen bei uns benachteiligt werden. Dadurch, dass das gesellschaftlich so ist, kann man da auch die Gesellschaft ändern, denn wir sind die Gesellschaft, wir können dafür sorgen, dass das in Zukunft besser wird.