Was kann ich tun, wenn ich zu viele Arbeiten auf einmal schreibe und überfordert bin?
Schwierig, wenn man das erst merkt, wenn die Arbeiten konkret anstehen. Gut wäre natürlich gewesen, sich rechtzeitig und „scheibchenweise“ vorzubereiten. Aber manchmal ist das Leben halt nicht so. Da heißt es dann eigentlich nur: „Augen zu und durch“. Nur wie das Durchgehen funktioniert, kann man ein wenig beeinflussen. Hilfreich ist es, sich nicht „last minute“ mit Fakten das Gehirn voll zu ballern, weil das meistens nur wenig bringt – eher schadet. Am Schluss nach so einer Aktion ist man häufig völlig überfrachtet, hat das Gefühl gar nichts mehr zu wissen und Panik kommt auf. Sinn macht es da eher, sich Schwerpunkte zu setzen. Entweder gezielt die Dinge lernen, die noch unklar sind, und beim Rest auf ein „ordentliches Verständnis aus dem Unterricht“ zu vertrauen, oder mit „Mut zur Lücke“ weniger große Teilthemen auszusparen. Das macht aber nur Sinn, wenn absehbar ist, dass das Schließen dieser Lücken viel mehr Zeit braucht, als es am Ende in der „Gesamtbewertung der einzelnen Aufgaben“ bringt. Das ist riskant und sollte nur eine absolute „Notlösung“ sein. Und wenn sich der Stress legt, wäre es gut, gleich mit der „Scheibchentaktik“ zu beginnen, dass beim nächsten Mal nicht wieder solcher Stress aufkommt. Aber klar, manchmal ist das Leben halt…..
Vielleicht hat ja auch der ein oder andere Lehrer die Möglichkeit, seine Klassenarbeit auf einen etwas weniger belasteten Zeitraum zu legen. Sprecht doch mal mit den (Klassen-)Lehrern darüber.
Ich bin verliebt gewesen und habe einen Korb bekommen. Wie gehe ich damit um?
Das ist hart. Immer! Aber auch wenn es in dem Moment so mächtig und schmerzhaft ist, es ist nicht das Ende. Wie Du da-mit am besten umgehst sagt Dir vermutlich Dein Bauch. Es lohnt sich eigentlich immer, auf seinen Bauch zu hören. Für einige kann es tröstlich sein, sich mit Freundinnen/Freunden auszusprechen und auch ein wenig gemeinsam zu leiden. Andere wollen dann erst einmal eine Zeit lang niemanden sehen und „igeln sich ein“. Beides ist total in Ordnung. Wichtig ist nur, dass Du nach und nach deinen Alltag wieder in den Griff bekommst. Es gilt einfach das Schlüssel-Schloss-Prinzip. Wenn Du Dich in jemanden verliebst, der diese Gefühle nicht erwidert, passt der Schlüssel nicht ins Schloss. Aber es gibt für jeden Schlüssel Schlösser und für jedes Schloss Schlüssel. Wenn der Schlüssel nicht passt, heißt das nicht, das er „kaputt“, „falsch“ oder „nicht wertvoll“ ist. Es ist einfach nur nicht das passende Schloss gewesen. Mit meinem Schlüsselbund stehe ich häufig vor Türen und muss erst einmal ausprobieren, welcher Schlüssel denn nun der passende ist. Auch das lässt sich übertragen, es braucht einige Versuche, um das passende Schloss zum Schlüssel zu finden. Und häufig verändern sich auch sowohl der Schlüssel, als auch das Schloss mit der Zeit.
Wie gehst Du also am besten damit um? Nimm Dir Zeit, tu Dinge, die Dir guttun. Suche die „Schuld“ nicht bei Dir. Komme in deinen Rhythmus zurück, sobald Du das kannst.
Ich habe fast nie Zeit für meine Freunde, weil ich sehr viele Tests und Arbeiten schreibe. Was kann ich tun?
Zeit für Freunde (und auch Hobbys) ist etwas sehr Wichtiges. Wenn die Zeit dafür dauerhaft fehlt, gerät man leicht ins Ungleichgewicht. Dann kann es sein, dass der Ausgleich fehlt und man irgendwann in eine Blockade hineinrutscht. Man wird uneffektiv, kann seine Leistung nicht mehr voll bringen, die Noten sacken ab und man wird frustriert. Das passiert allerdings nicht, wenn das nur in einer Phase von wenigen Wochen stattfindet – das lässt sich häufig vor Ferien nicht vermeiden. Sollte das Problem aber dauerhaft bestehen, kann es sein, dass Deine Lernmethode nicht gut funktioniert, oder die Lernbedingungen ungünstig sind (Lärm, häufige Störungen). Möglich, dass Du dadurch viel Zeit verlierst, die Du dann zusätzlich investieren musst. Wichtig ist es auch, sich Pausen einzuplanen – Ausgleich zu schaffen. Beim Lernen alle 20 Minuten für kurze drei bis fünf Minuten zu unterbrechen, sich kurz zu bewegen (einen Tee kochen gehen z.B.) oder Dehnübungen zu machen hilft, die Konzentration danach wie-der für 20 Minuten zu erhalten. Wenn Dir das Lernen generell schwer fällt, wäre es vielleicht gut, einen „Lerntypentest“ zu machen. Dadurch kannst Du erfahren, welcher Lerntyp Du bist und welche Methoden Dir das Lernen erleichtern (oder eben erschweren).
Nicht direkt vergleichbar, aber zur Verdeutlichung durchaus geeignet, ist folgen-des Ergebnis eines Versuchs von Micro-soft in Japan aus diesem Jahr:
Da in Japan das „Totarbeiten“ als offizielle Todesursache gilt, die in Japan auch häufig vorkommt, hat Microsoft bei seinen Ange-stellten (80 Überstunden im Monat sind in Japan keine Seltenheit) einen Versuch gestartet und die 4-Tage-Woche eingeführt und die Mitarbeiter somit zu mehr Freizeit gezwungen. Nach 4 Wochen wurde der Versuch ausgewertet und das Ergebnis war, dass die Produktivität, trotz eines Tags weniger Arbeitszeit pro Woche, um 40% gestiegen ist.
Der Einfluss von Pausen und Sozialkontakten ist also nicht zu unterschätzen.
~Eva Peetz